Gute Fotos von deinen Kunstwerken sind heute wichtiger denn je. Denn du kannst sie nicht nur für Posts auf Social Media nutzen oder auf deiner Webseite einpflegen – sie werden zudem auch für Stipendiums-Bewerbungen, Preisausschreiben, dein Portfolio uvm. gebraucht!

Umso wichtiger ist es also, sich eine geeignete Routine anzulegen, wenn du deine Kunstwerke fotografieren möchtest. So hast du im Falle des Falles immer die richtigen Schnappschüsse parat – und genau darum soll es heute gehen!

Generelle Tipps & Vorbereitung

Foto ist nicht gleich Foto – deswegen möchte ich zunächst, auf ein paar Gründe eingehen, warum du gute Fotos von deinen Kunstwerken brauchst:

  • Mit guten Fotos kannst du deinen Kunden einen akkuraten Vorgeschmack auf 
deine Werke geben
  • Wie bereits erwähnt brauchst du sie auch bei Bewerbungen, Preisausschreiben, 
usw.
  • Und du kannst aus ihnen Reproduktionen wie Prints usw. Erstellen!

Zu den Vorbereitungen: Suche dir einen Platz mit viel indirektem Licht, d.h. keine direkte Sonneneinstrahlung und verwende nach Möglichkeit ein Stativ oder Sockel für deine Kamera! So verwackelt dein Bild nicht und du minimierst die Verspiegelungen. Wähle einen geeigneten Zeitpunkt, bei dem die Lichtfarbe relativ neutral ist 
(z.B. nicht bei der Gelbfärbung durch einen Sonnenuntergang!)

Alternativ kannst du auch Lightboxen wie diese im 45° Grad Winkel zu deinem Kunstwerk aufstellen. Außerdem sind diese lichtecht, d.h. du sparst dir später den manuellen Weißabgleich.
Da nun alles vorbereitet ist, geht es jetzt an die richtigen Motive.

Foto 1: Front / Scan

Fotografiere dein Werk frontal und in Waage, um so eine möglichst akkurate Reproduktion deines Kunstwerkes wiedergeben zu können.

Manche Stative haben dafür eine integrierte Wasserwaage, um den Stativkopf 100% gerade auszurichten, bevor du die Höhe adjustierst. Genauso solltest du darauf achten, dass dein Kunstwerk entweder ‚flach‘ an der Wand hängt oder ohne Winkel bzw. Neigung auf deiner Staffelei steht. So sorgst du beim Kunstwerke fotografieren für die geringste Verzerrung.

Foto 2:Seitenaufnahme

Nutze einen etwas seitlicheren Winkel, um so einen weiteren Blickwinkel und ggf. eine Einschätzung der Größe anhand eines Referenzobjektes zu ermöglichen. Achte auch hier darauf, dass die vertikalen Linien genau senkrecht verlaufen.

Sollte dir das nicht auf Anhieb gelingen, gibt es auch eine weitere Möglichkeit, mittels Bildbearbeitung diese Linien zu begradigen – mehr dazu ein ander‘ Mal!

Foto 3:Details

Mache zudem ein paar Fotos von Details in deinen Werken, um deinen Kunden einen vollumfassenden Eindruck zu ermöglichen. Wechsle hierzu in den Makro-Modus deiner Kamera oder wechsle dein Objektiv, um möglichst nah an dein Kunstwerk fokussieren zu können.

P.S.: Manche Kunsthändler verlangen ein Foto der Signatur – das kannst du hier auch gleich mit erledigen!

Foto 4: Im Kontext / Referenzfoto

Oft hilft ein zweites Objekt im Bild (hier z.B. die Pflanze), um die Größenverhältnisse deines Werkes besser darzustellen.

Dazu positionierst du dein Kunstwerk in einem Raum deiner Wahl, und stellst Pflanzen, Möbelstücke oder Deko-Objekte dazu. Unterschätze die Macht dieser Fotos nicht – denn sie sind einer der Werkzeuge, mit denen sich deine potentiellen Kund*innen dein Werk bei sich zu Hause vorstellen können.

Übrigens: „Placer“-Apps und Mockups, die dein Bild in ein 3-dimensionalen Setting ’simulieren‘ sehen mest sehr künstlich aus und geben nur selten die Größenverhältnisse richtig wieder. Es passiert das Gegenteil: Der Betrachter wundert sich, warum denn ein ‚echtes Kunstwerk‘ digital nachgestellt wird und wird ggf. misstrauisch.

Foto 5:Mit dir

Gerade auf Social Media funktionieren besonders personalisierte Posts – zeige dich daher gerne mit deinem Werk! Hierfür nutzt du entweder die Selbstauslöser- bzw. Timer-Funktion deiner Kamera oder lässt dich von einer anderen Person fotografieren!

Foto 6: Serienaufnahmen

Ist dein Werk Teil einer größeren Reihe / Serie? Dann mach’ definitiv auch ein paar Bilder zusammen mit anderen Werken! Hier kannst du dich bei der Anordnung deiner Serien-Werke vollkommen kreativ ausleben! Wichtig ist nur, dass möglichst viele oder alle deine Werke auf ein Foto passen!

Fazit

Natürlich gibt es neben diesen 6 Schnappschüssen noch viele weitere Motive und Ideen, die du mit deiner Kamera verwirklichen kannst. Aber mit diesen 6 „Evergreens“ bist du für einen Großteil deiner Anforderungen gewappnet!

Machst du regelmäßig gute Fotos von deinen Kunstwerken?

Schick‘ mir gerne deine Erfahrung als Kommentar weiter unten, und wenn du möchtest, auch einen Link zu deinem Profil!

P.S.: Teile dieses Blogpost waren ursprünglich Teil unseres Newsletters, in dem ich ca. 1 Mal monatlich aktuelle Tipps rund um Kunstverkauf & Kunstvermarktung veröffentliche. Melde dich hier an, um keine Tipps zu verpassen!