Schon gewusst? Instagram hat derzeit 1 Milliarde aktive Nutzer pro Monat, die häufig mehrere Stunden pro Tag in der App verbringen. So wird Instagram für Künstler lukrativ, die auf der Plattform ihre Kunst verkaufen und vermarkten möchten. Und zu Recht: Denn Instagram hat schon längst Facebook als beliebteste Social-Media-Plattform für Kunstliebhaber, Sammler und Künstler abgelöst. Doch wie nutzt man Instagram am besten für mehr Reichweite, Fans und Verkäufe?  Darüber wollen wir in diesem aktuellen Instagram-Guide für Künstler Aufschluss geben.

Allgemeine Informationen

Zunächst musst du natürlich, wenn du noch keines hast, dein Instagram Künstlerprofil erstellen. Da es zur technischen Umsetzung bereits ausführliche Informationen im Web gibt, möchten wir auf diesen Schritt hier nicht weiter darauf eingehen und verweisen auf diesen Artikel. Nun deswegen gleich zu den Inhalten…

Was sollten Künstler auf Instagram posten?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass dein Instagram Künstler-Profil deine Website nicht duplizieren, sondern diese ergänzen sollte. Dabei ist deine Website wie eine Online-Kunstgalerie, in der du deine Kunst verkaufst. Instagram hingegen ist das Online-Äquivalent zu einem Besuch in deinem Atelier. Denn die Leute kommen gerade zu Instagram, um DICH kennenzulernen. Erst dann schickst du Sie auf deine Website, um mehr von deiner Kunst zu sehen und diese zu kaufen. In der Praxis bleiben neben dieser allgemeinen Herangehensweise natürlich noch einige Fragen offen, die wir jetzt nacheinander angehen werden. Da jedoch jede Kunstart und damit ihre Präsentationsform unterschiedlich ist, möchten wir vor konkreten Post-Beispielen erst einmal auf die grundsätzlichen Strategien für das Posten auf Instagram. Deswegen sind hier Strategien, die jeder erfolgreiche Marketer auf Instagram verfolgt.

Instagram Strategie für Künstler

Zu den 7 Schlüssel-Strategien, wenn du deine Kunst auf Instagram posten möchtest, gehören:

  1. Kurzfristige Impressionen
  2. Initiales Post-Engagement
  3. Verweildauer
  4. Bildbeschreibungen
  5. Hashtags
  6. Timing
  7. Giveaways

Noch ein kleiner Disclaimer vorab: Denk’ daran, dass du nicht alles auf einmal machen musst. Fange am Besten klein an und arbeiten dich Stück für Stück hoch hoch.

Kurzfristige Impressionen

Den 1. Strategie-Baustein der Liste, die wir uns ansehen wollen, sind die sog. ‘Kurzfristigen Impressionen’. Unter Impressionen versteht Instagram verschiedene Formen von Engagement, wie z.B. das Liken, Kommentieren & Speichern von Beiträgen, Das Abspielen von Videos & Reels, das Teilen von Inhalten via Nachricht bzw. Story oder aber auch  die Zeit, die jemand mit dem Ansehen und Lesen deines Beitrags verbringt.   Als immer gültiger Merksatz gilt: Der Instagram-Algorithmus mag Dinge, die die Nutzer oder ‘Konsumenten’ ihrer Inhalte so lang wie möglich in der App halten. Nur so kann Instagram Geld verdienen, indem es Werbeslots und damit deine Aufmerksamkeit an Unternehmen verkauft.    Wie oft z.B. mit einem Beitrag interagiert wird wird so zu einem Art ‘Qualitätssiegel’, anhand dessen der Algorithmus beurteilt, ob er diesen Inhalt noch weiteren Nutzern vorschlagen sollte.

Für dich als Künstler auf Instagram bedeutet das, dass die Algorithmen von Instagram Nutzer belohnen, die hohe Engagement-Raten bei ihren Followern haben.   Als Nächstes verfolgt Instagram zudem die Anzahl der Impressionen über die Zeit, d. h., wie viele Personen deine Beiträge in den letzten 84 Tagen gesehen, kommentiert, geliked, geteilt oder gespeichert haben.   Wenn du in den letzten 84 Tagen konstant aktiv warst, betrachtet der Algorithmus das gesamtes Engagement als aktuell und spielt bevorzugt dein Profil aus (daher der Begriff „Kurzfristige Impressionen“).   Hört sich kompliziert an, ist es aber eigentlich nicht. Denn an sich bedeutet das nur, wie bei allen anderen Dingen im Marketings auch, das es besonders wichtig ist, immer ganz oben auf der Liste zu stehen. Und die Lösung, um das sicherzustellen, ist dass du regelmäßig auf Instagram postest.   Beginne am Besten damit, mindestens ein paar Mal pro Woche zu posten. Achte aber dabei immer darauf, dass du Beiträge postest, die für deine Kunstliebhaber relevant und v.a. interessant sind (genauer dazu in späteren Artikeln).

Um den Erfolg zu überprüfen, kann es auch hilfreich sein, die Analyse-Tools von Instagram zu nutzen. So kannst du dann dein Engagement ermitteln, indem du die Anzahl der Likes, Shares, Kommentare und Speicherungen deiner Beiträge verfolgt. 

Wie kann ich die Insights und Analyse-Tools von Instagram aktivieren?

Dafür musst du deinen Account in den Einstellungen in einen Business- oder Creator Account umwandeln. Wie du das genau tust und wie du die Daten für zukünftige Uploads interpretierst, erfährst du weiter unten im Artikel.   Das Wichtigste bei diesem Strategie-Baustein ist also, dass du fortwährend mit deinem Publikum in Kontakt bleibst. Denn wenn du diesen grundlegenden Schritt für den Anfang befolgst, bleibt dein Profil immer aktuell und hilft dem Algorithmus von Instagram, deine Engagement-Rate zu steigern.

Initiales Engagement

Traurig aber wahr: Wenn du einen Beitrag auf Instagram veröffentlichst, wird dieser erst einmal bei nur etwa 10 % deiner Follower angezeigt. Instagram versucht dadurch, zunächst die Qualität deines Beitrags anhand ihrer Reaktionen zu beurteilen.   Als Nächstes entscheidet Instagram dann, ob dein Beitrag mit dem Rest Ihrer Follower geteilt wird oder nicht, je nachdem, wie diese Personen sich engagieren.   Bei diesen 10% spricht man vom sog.  ‘Initialen Engagement’.   Das bedeutet für dich, dass es ganz entscheidend ist, dass deine Inhalte die Aufmerksamkeit genau dieser ersten 10 % erregen, damit sie sich mit dem Beitrag beschäftigen und mit ihm interagieren.    Denn erst wenn genügend dieser Personen mit dem Beitrag interagieren (durch Liken, Kommentieren, Speichern oder Teilen), zeigt der Algorithmus deinen Beitrag auch dem Rest deiner Follower, und, im nächsten Schritt, möglicherweise auch in den Hashtags und im heißbegehrten Entdeckungs-Tab an.

In der Praxis bedeutet das, dass es meist nicht ausreicht, nur Bilder von deinen Kunstwerken zu posten.   Vergiss’ nicht: Die Menschen auf Instagram wollen mehr mit dir, dem Menschen hinter der Kunst in Kontakt treten, als dass sie einfach nur die Kunstwerke ansehen oder sie kaufen wollen. Viele Beiträge sollten deswegen wie ein “Blick hinter die Kulissen“ in dein Atelier oder dein Leben wirken.   Menschen verbinden sich mit anderen Menschen durch ihre Geschichten.   Veröffentliche deswegen also Bilder, die einen Einblick in dein Atelier und dein Künstler-Leben geben und zeigen, was „hinter der Kunst“ passiert.   Das klingt zu abstrakt?   In der Praxis kann das etwas so Einfaches sein wie ein Bild, das aus einer Perspektive aufgenommen wurde, in der man dir beim Malen über die Schulter schaut, oder dich selbst in deinem Atelier, wie du dein neuestes Werk bestaunst.   Die nachfolgenden Posts sind ein dramatisches Beispiel für die Macht der Personalisierung deiner Beiträge. Die Künstlerin auf Reddit teilte zuerst ein Bild ihres Gemäldes auf Reddit, das nur 367 Upvotes erhielt.

Das mag sich viel anhören, aber als sie ein Bild von sich, mit genau demselben Kunstwerk in der Hand postete, erhielt der zweite Beitrag erstaunliche 70.000 Upvotes.   Die Personalisierung und Vermenschlichung deiner Beiträge macht also einen großen Unterschied.   Zugegeben – es wird einige Zeit dauern, bis du weißt, worauf deine Follower reagieren und worauf nicht. Aber scheue dich nicht, mit verschiedenen Arten von Inhalten zu experimentieren, um herauszufinden, was für dich und deinen Account am Besten funktioniert.    Ein paar generelle Tipps möchte ich dir dennoch geben.   Videos schneiden in der Regel besser ab als klassische Bilder, wenn es um das initiale Engagement geht. Das liegt daran, dass die Leute fast immer anhalten, um sich die ersten paar Sekunden eines Videos anzusehen. Und genau das wird Instagram bemerken!   Bevor du jetzt überfordert bist: Die Erstellung von Videoinhalten muss keine große Produktion sein. Im Gegenteil: Es kann so einfach sein! 

  • Filme dich für 10 Sekunden, wie du die letzten Pinselstriche auf deiner Leinwand machst
  • Filme dich beim Aufhängen des fertigen Werkes an die Wand
  • Filme dich mit verdeckter Leinwand, die du dann umdrehst und dem Zuschauer präsentierst
  • Erstelle einen Zeitraffer, wie sich das Fensterlicht verändert,  während dein Kunstwerk auf der Staffelei steht

Für alle diese Formate brauchst du kein teures Equipment oder eine hochprofessionelle Kamera – ein Smartphone reicht völlig aus!   Vergiss’ nicht dass niemand beim ersten Versuch alles richtig macht. Schlussendlich geht es darum, herauszufinden, was für dein Instagram-Profil funktioniert und wie du mit deinen Followern interagierst.   Im nächsten Kapitel werden wir uns damit befassen, wie das Timing deiner Posts und wie die Verkürzung deiner Bildbeschreibungen das allgemeine Engagement für deine Posts weiter erhöhen können.

Verweildauer

Die Verweildauer auf Instagram gibt an, wie lange die Nutzer stoppen, um sich deinen Beitrag anzusehen oder sich mit ihm zu beschäftigen. Und das ist ebenfalls einer der wichtigsten Aspekte für den Algorithmus, denn es bedeutet, dass die Menschen an deinem Inhalt so interessiert sind, dass sie aufhören zu scrollen. Der durchschnittliche Nutzer verbringt 2 Stunden und 24 Minuten pro Tag in den sozialen Medien. Und dort wird er mit einer Unmenge an Inhalten überschwemmt. Daher ist es wichtig, dass du dich bei der Entscheidung, was du posten willst, auf die ‘Schaffung von Mehrwert’ konzentrierst.   Die Entwicklung einer übergeordneten Inhaltsstrategie kann dir dabei helfen, dein Instagram-Profil zu verbessern und deine Verweildauer zu erhöhen. Wie bereits erwähnt ist es wichtig, regelmäßig zu posten, aber du willst deine Follower natürlich auch nicht mit uninteressanten Inhalten nerven.

Nutze dein Instagram-Profil, um deinem Publikum eine aufregende Geschichte über dich als Künstler zu erzählen.   Konzentriere dich nicht nur darauf, dein Profil mit statischen, neutralen Bildern deiner Kunstwerke zu bestücken. Denke stattdessen darüber nach, wie du ansprechende Inhalte erstellen kannst, die einen ‘Mehrwert für Ihre Follower bieten’, d.h. z.B., sie unterhalten, begeistern oder ihnen neues Wissen bzw. Fähigkeiten vermitteln.       Ein guter Ansatz, um ansprechende Inhalte zu erstellen, ist das Teilen von Bildern und Videos die einen Blick hinter den Kulissen geben und von einzigartigen Ansätzen handeln, die du bei Ihrer Arbeit verfolgst. Oder du erzählst von persönlichen Geschichten und Anekdoten aus deinem Künstler*innen-Leben.    Das Ziel dabei ist, dass deine Follower eine Verbindung zu dir als Künstler*in aufbauen können.

Bei der Wahl deiner Inhalte empfehle ich zudem dringend, Videos in Betracht zu ziehen. Wie ich weiter oben bereits erwähnt habe, übertreffen Videos in der Regel Standard-Bilder, wenn es um das Engagement geht. Das liegt daran, dass die Leute fast immer anhalten, um sich die ersten paar Sekunden eines Videos anzusehen. Und wenn du es dann schaffst, die Leute dazu zu bringen, mit dem Scrollen aufzuhören, erhöht sich deine Verweildauer… …und wenn sich deine Verweildauer erhöht, zeigt Instagram deinen Beitrag mehr Leuten und befördert ihn vielleicht sogar auf die begehrte Entdeckungsseite, wo ein Haufen neue Leute ihn und damit auch dein Profil finden können. Zusammengefasst geht es bei der Verweildauer auf Instagram vor allem darum, die Aufmerksamkeit Ihres Publikums zu gewinnen und sie dann auch zu behalten. Denn Menschen, die sich dein Bild oder Video länger ansehen, sind eher bereit, mit dir auf andere Weise zu interagieren, d. H. z.B. den Beitrag zu liken, ihn zu kommentieren oder sogar zu teilen. Und das wird dazu beitragen, dein Engagement insgesamt zu steigern. Erinnerung: Es gibt keine Standardformel, die für jeden funktioniert. Es geht wirklich darum, mit deinen eigenen Followern zu experimentieren, um herauszufinden, was für dich individuell funktioniert. Aber wenn du diese einfachen Richtlinien befolgst, kannst du dich damit auf die wichtigsten Komponenten konzentrieren, um dein Instagram-Profil erfolgreich zu verbessern.

Bildbeschreibungen

Die „Bildbeschreibung“ ist das, was du in das Textfeld eingibst, wenn du einen Beitrag auf Instagram veröffentlichst. Sie erscheint normalerweise direkt unter deinem Bild oder Video. Instagram-Beschriftungen sind ein leistungsfähiges Tool, mit dem du die Anzahl der Likes, Kommentare und Shares (und sogar der Website-Aufrufe) für deinen Beitrag drastisch erhöhen kannst. ​ Bildbeschreibungen sind außerdem besonders wichtig, wenn es darum geht, die Verweildauer und das Initiales Engagement auf Instagram zu verbessern.   Ja, zugegeben – viele Künstler*innen tun sich schwer damit, ihre Kunst verständlich zu kommunizieren. Aber ansprechende Bildbeschreibungen zu schreiben, das muss nicht schwierig sein. Denn die Bildbeschreibungen dazu da, um den Bildern oder Videos, die du teilst, mehr Kontext und Fülle zu geben.

Instagram 1X1: Bildbeschreibungen

Halte deine Bildunterschriften kurz, übersichtlich und achte darauf, dass sie leicht zu lesen sind. Die ideale Länge liegt hier zwischen 138 und 150 Zeichen. ​ (Der vorherige Absatz hat 158 Zeichen, nur um dir eine ungefähre Vorstellung zu geben) ​ ​ Generell empfehle ich, nach Möglichkeit keine langen Bildbeschreibungen zu verfassen, da die Leute eher abschalten, wenn sie etwas Längeres lesen müssen. Schreibe daher eher kurze Bildunterschriften, die gerade genug Kontext bieten, um dein Bild zu ergänzen.   Kurze Bildunterschriften sind auch aus einem anderen Grund wichtig: Bei langen Bildunterschriften muss zum vollständigen Lesen gescrollt werden, und du möchtest ja eigentlich, dass die Leute aufhören zu scrollen, wenn sie deinen Beitrag sehen. ​ Denn (zur Erinnerung) wenn du die Leute dazu bringst, ihr Scrollen zu stoppen, ist das ein wichtiges Signal für Instagram, dass dein Beitrag es wert ist, weiteren Nutzern gezeigt zu werden! (Stichwort: Verweildauer!)

Instagram 1X1: Bildbeschreibungen

Außerdem solltest du deine Bildbeschreibungen nicht mit Hashtags überfrachten (mehr Informationen zur effektiven Nutzung von Hashtags im nächsten Abschnitt). ​ Mein Tipp: Füge deine Hashtags in einem Kommentar und nicht in der eigentlichen Bildbeschreibung ein! ​ Solange du den Kommentar mit den Hashtags unmittelbar nach dem Posten hinzufügst, hat dies nämlich keinen Einfluss darauf, wie Instagram deinen Post in deinem Feed oder auf der Entdeckungsseite ausspielt. ​ …und wenn du Hashtags nur in deinen Kommentaren verwendest, bleiben deine Beschreibungen sauber und aufgeräumt! ​ Das Stellen von Fragen in deiner Bildbeschreibung ist eine weitere großartige Möglichkeit, dein Publikum zum Mitmachen zu ermutigen, und das erhöht in der Regel die Anzahl der Kommentare zu deinem Beitrag. ​ Durch diese Hin- und Her-Interaktion hat dein Publikum außerdem die Möglichkeit, die „reale“ Person hinter den Posts kennenzulernen, die mit ihren Followern interagiert. Es entsteht ein verstärkender Effekt, und so werden mit der Zeit mehr Nutzer dazu angeregt, ebenfalls zu kommentieren. ​ So vielen Unternehmen und Brands fehlt es an einer ‘Persönlichkeit’, wenn es an das Online-Marketing auf Instagram geht (aus genau diesem Grund nutzen manche Firmen übrigens Maskottchen 😉 )… ​ …konzentriere dich also darauf, echte, authentische Interaktionen mit deinen Followern zu haben, um einen wirklich langanhaltenden Eindruck bei deinem Publikum zu hinterlassen.   Hier noch einmal zusammengefasst:

  • Halte deine Bildbeschreibungen kurz und übersichtlich
  • Packe deine Hashtags in den ersten Kommentar, nicht in die Beschreibung
  • Reagiere auf Kommentare und interagiere mit deinen Followern!

Hashtags

Vorweg: Ein Hashtag ist ein Metadaten-Tag, dem das Symbol “#” vorangestellt ist und der es Nutzern auf sozialen Plattformen ermöglicht, ähnliche Inhalte zu finden. ​ Du kannst dir Instagram wie eine riesige Bibliothek vorstellen, oder besser noch wie eine riesige Buchhandlung. Jedes der Konten ist ein eigenes Verlagshaus. Und jeder Beitrag, den dieses Konto veröffentlicht, ist das Äquivalent zu einem Buch. ​ D.h. Jeder Hashtag, den du verwendest, ist die Abteilung in der Buchhandlung, in der lesewillige Nutzer finden können, was sie suchen. ​ Wenn du beispielsweise auf Instagram nach Kunstmarketing suchst, kannst du dir auf dem „Entdecken“-Tab alle Beiträge ansehen, die #artmarketing enthalten. ​ Hashtags sind besonders wichtig, wenn du gerade erst auf Instagram anfängst. Sie können nämlich ein großartiges Instrument sein, um dein Profil in Gang zu bringen und deine Anhängerschaft zu vergrößern.   Vor einigen Jahren haben Blogger und Social-Media-Kuratoren Dutzende von Hashtags in ihre Beiträge eingefügt, in der Hoffnung, von immer mehr Menschen wahrgenommen zu werden. Diese Strategie hat vor 5 Jahren vielleicht funktioniert, aber mit mittlerweile über 1 Milliarde Nutzern auf Instagram ist es jetzt schwieriger denn je, aufzufallen… ​

Hashtags: Praxis

Instagram 1X1: Hashtags

Meine klare Empfehlung ist, deinen Beitrag auf 7 bis 10 wichtige Hashtags zu beschränken. ​ Und um genau die Hashtags zu finden, die du in deinen Beitrag aufnehmen möchtest, solltest du dich auf zwei wichtige Faktoren konzentrieren: ​ ​1. Relevanz für den Inhalt deines Beitrags 2. Verhältnis zur Größe deines Instagram-KontosRelevanz bedeutet, dass du nicht einfach #beautiful markieren solltest, nur weil dein Kunstwerk schön ist. Suche stattdessen nach spezifischen Hashtags, die angezeigt werden, wenn die Nutzer nach ähnlichen Inhalten wie dein Bild oder Beitrag suchen. ​ Im Verhältnis zur Größe deines Instagram-Kontos bedeutet das, dass du, wenn du gerade erst anfängst, dich auf die Verwendung von Hashtags mit wenigen Beiträgen konzentrieren solltest. ​ Denn du hast vermutlich als Erstes daran gedacht, #art zu verwenden. Das wäre ein Fehler, denn er ist der sechstbeliebteste Hashtag auf Instagram und enthält bereits 643 Millionen Beiträge. Dein Beitrag wird so unter Millionen von Konten begraben, die größer sind als dein eigener. ​ Recherchiere nach Hashtags, die nur 10.000 bis 50.000 Beiträge enthalten, um deine Sichtbarkeit auf dem Entdecken-Tab zu erhöhen.

Instagram 1X1: Hashtags

Eine der besten Möglichkeiten, diese relevanten Hashtags zu finden (die bei deiner Zielgruppe funktionieren könnten) besteht darin, zunächst ähnliche Konten auf Instagram zu folgen, die ebenfalls nur ein paar tausend Follower haben. ​ Dann kannst du deren Hashtags als Inspiration und Ausgangspunkt nutzen. Du kannst aber natürlich auch auch auf den „Erkunden“-Tab gehen und nach Hashtags suchen, die für dich in Frage kommen könnten. ​ ​Mein Tipp: Beginne zunächst mit weit gefassten Ideen und grenze diese immer weiter ein, bis deine Hashtags innerhalb des Zielbereichs liegen. Zum Beispiel enthält #oilpainting 18,1 Mio. Beiträge, #oilpaintingoncanvas enthält 298.000 Beiträge und #oilpaintingonpanel enthält nur 3.200 Beiträge. ​ Es braucht vermutlich einige Versuche, um herauszufinden, welche Hashtags für dein Konto am besten geeignet sind. Aber wenn dein Konto später wächst, kannst du auch Hashtags verwenden, die immer mehr Menschen erreichen. ​ Ein häufiger Fehler, den auch viele Anfänger begehen, ist die Verwendung der gleichen Hashtags für jeden einzelnen Beitrag. ​ Immerhin haben Sie schließlich die Hashtags recherchiert (was eine Menge Arbeit ist) und kennen jetzt die sieben besten Hashtags für Ihre Kunst…. ​ ​Nicht nachmachen! Denn wenn du bei jedem Beitrag dieselben Hashtags verwendest, kann es sein, dass Instagram dich als Bot einstuft, weil es „roboterhaft“ wirkt, immer wieder dieselben Hashtags zu posten. WENN du als Bot markiert wirst, wird dein Beitrag nie auf der Erkundungsseite erscheinen. Deshalb musst du deine Hashtags bei jedem Beitrag variieren. ​ ​Außerdem, zur Erinnerung: Poste deine Hashtags nicht in der Bildbeschreibung, sondern im ersten Kommentar! Wie ich weiter oben erwähnt habe, ist es wichtig, dass du deine Bildbeschreibungen kurz und aufgeräumt hältst. Der Algorithmus von Instagram wird deinen Beitrag immer noch auf der Entdeckungsseite anzeigen, aber deine Hashtags werden nicht mit der Bildunterschrift kollidieren.

Timing

Erstmal klärend vorweg: Das Timing deines Instagram-Posts kann sich auf den Wochentag (wenn du nicht täglich postest) und die Tageszeit beziehen, zu der du postest. ​ „Wann“ du postest, ist genauso wichtig wie „was“ du auf Ihrem Instagram-Konto postest. Mit über 500 Millionen täglich aktiven Nutzern ist Instagram stärker frequentiert als je zuvor. Auch wenn der Zeitpunkt deines Beitrags relativ unbedeutend zu sein scheint, kann er doch einen großen Einfluss auf die Anzahl der Personen haben, die deinen Beitrag ansehen und sich mit ihm beschäftigen. ​ Der Tag und die Uhrzeit, zu der du postest, wirken sich direkt auf dein gesamtes Engagement aus und das kann die Anzahl der Aufrufe, Likes und Shares erhöhen oder verringern. ​ Doch leider gibt es keine allgemein gültige Regel für das richtige Timing auf Instagram, mit der du die besten Zeit für deine Followerschaft festlegen kannst…

Instagram 1X1: Timing

Warum? ​ Das „richtige“ Timing ist spezifisch für deine Follower! Es bedarf daher einiger Versuche, um herauszufinden, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten deiner Follower auf der Plattform am aktivsten sind. ​ Denke dafür zunächst über deine eigenen Gewohnheiten in den sozialen Medien nach… ​ Wenn du gerade erst anfängst, sind die meisten deiner Follower wahrscheinlich Leute, die du kennst und die zu ähnlichen Zeiten auf der Plattform sind. Beginne also damit, zu den Zeiten zu posten, zu denen du normalerweise als Nutzer auf Instagram bist. ​ Viele Nutzer sind z.B. morgens vor der Arbeit und abends nach der Arbeit online, während um sich zu entspannen. Auch sind die Wochenenden ggf. mehr frequentiert als unter der Woche, da die Menschen mehr Freizeit haben. Das kann sich aber natürlich auch umgekehrt auf die Online-Zeiten auswirken, z.B. bei gutem Wetter…

Instagram 1X1: Timing

Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlich keine gute Idee, um 2 Uhr morgens zu posten, wenn deine Follower wahrscheinlich noch schlafen. Versuche stattdessen, zwischen 7:00 und 9:00 Uhr (vor der Arbeit) und zwischen 19:00 und 21:00 Uhr (nach der Arbeit) zu posten. Doch wie finde ich jetzt die ideale Zeit, um zu posten? ​ Die oben genannten Richtlinien sind ein guter Ausgangspunkt, um das Timing für dich zu testen. Wenn du nicht viel Engagement bekommst, kannst du dann veruschen, den Zeitrahmen zu ändern, um zu sehen, ob dein Engagement zunimmt oder abnimmt. ​ Denke auch hier daran, dass es einige Zeit dauern wird, bis du das beste Zeitfenster für dein Konto gefunden hast. ​ Außerdem kannst du dich natürlich auch hier an anderen, vergleichbaren Accounts orientieren und ggf. Posting-Zeiten oder Tage übernehmen, um sie zu testen. ​ Denn wenn du das richtige Timing gefunden hast, wirst du definitiv mehr Follower auf dein Profil locken und so auf lange Sicht auch die Zahl deiner Follower erhöhen.

Giveaways

Instagram-Giveaways (engl. „give away“ = weggeben, verschenken) sind genau das, wonach sie klingen: Man verschenkt ein Produkt an einen oder mehrere deiner Follower im Austausch für ein Follow, Like, Share oder einen Kommentar. ​ Werbegeschenke sind eine kosteneffektive Möglichkeit, neue potenzielle Fans zu erreichen und mit deinen Followern in Kontakt zu treten. Denn anstatt direkt für Werbung Geld auszugeben locken diese von selbst Kunden an, und meist sind die Produktionskosten geringer als die üblichen Werbekosten. ​ Unternehmen nutzen diese Taktik schon seit Jahren, um ihre Markenbekanntheit zu steigern, ihre Followerschaft zu vergrößern und ihren Ruf auf der Plattform zu verbessern. Die meisten Marken verschenken dabei ihre Produkte oder Dienstleistungen, um neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen und sie später dazu zu bewegen, etwas zu kaufen…

Instagram 1X1: Giveaways

..und das kannst du als Künstler*in genauso tun! ​ Du kannst z.B. einfach eine Skizze, einen Druck oder ein Kunstwerk verschenken, das du vor Jahren angefertigt hast und dass du nicht mehr verkaufen willst. (Jedoch solltest du dich vorher vergewissern, dass das, was du verschenkst, ein geeigneter bzw. begehrenswerter Preis für dein Publikum ist.) Achte außerdem darauf, dass der Preis nicht zu wertvoll ist (Faustregel: Kein empfundener „Endwert“ von über 100€), um deiner Preispolitik nicht nachhaltig zu schaden. ​ Nachdem du festgelegt hast, was du verschenken möchtest, legst du im Anschluss die Teilnahmebedingungen für dein Giveaway fest. ​ Das heißt: Was muss jemand tun, um sich für die Verlosung zu qualifizieren?

Instagram 1X1: Giveaways

Es gibt verschiedene Optionen, die du für Giveaways benutzen kannst. Manche funktionieren besser als andere, je nach der eigenen Zielgruppe: ​

  • Like deinen Beitrag: Wenn du von jeder Person, die an deinem Giveaway teilnehmen möchte, verlangst, den Beitrag zu liken, kannst du das Engagement und die Anzahl deiner Likes deutlich erhöhen. Das ist toll, wenn du bereits eine kleine, etablierte Fangemeinde hast. Wenn du gerade erst anfängst, wird die Forderung nach einem „Like“ für deinen Beitrag allerdings nicht zu einem großen Anstieg deiner Follower führen. ​
  • Kommentiere deinen Beitrag: Du kannst ein Giveaway auch nutzen, um die Verbindung zu deinen Followern zu vertiefen. Bitte sie dafür z.B. etwas Persönliches über sich in die Kommentare zu deinem Beitrag zu schreiben. Diese Option erhöht die Engagement-Raten und macht dein Profil für deine Follower (die du vielleicht noch nicht persönlich kennst) menschlicher. ​
  • Den Beitrag teilen: Das ist bei weitem die beste Option, um deinen Beitrag vor die meisten, neuen Augen zu bringen, da deine Follower aufgefordert werden, ihn mit ihren gesamten Followern zu teilen (z.B. in der Story), um damit an der Verlosung teilzunehmen. Diese Option kann die Anzahl der Einreichungen, die du erhältst, zwar ein wenig verringern, aber letztendlich erreichst du damit die meisten neuen, potenziellen Follower. ​
  • Vorsicht vor Verlinkungen o.Ä.! Diese sind in manchen europäischen Ländern datenschutz-rechtlich umstritten, in Deutschland sind sie z.B. nach aktueller Auffassung verboten! Informiere dich daher unbedingt vor deinem Giveaway über die rechtlichen Gegebenheiten!

FAQ: Deine Frage - Unsere Antwort

Wir antworten auf eure Fragen rund um Instagram! Schreibe dafür gerne deine Frage weiter unten in die Kommentare oder sende sie an info@smartist-academy.de.

Was sind die häufigsten Hashtags auf Instagram für Künstler? Und sollte ich sie nutzen? Gibt es bessere Kunst-Hashtags?

Gerade in der Kunst-Sparte gibt es einige Hashtags, die gefühlt von jedem Künstler-Account genutzt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es sehr viel Konkurrenz gibt, um unter diesem Hashtag zu „ranken“, d.h. in den 9 permanenten Top-Beiträgen zu landen. Der Hashtag #art hat zum Beispiel tausende Bilder, die in jeder Sekunde dazukommen. Besser ist es deswegen, wie in unserer Hashtag-Strategie erklärt, sich nischen-spezifische Hashtags zu suchen, die gemessen an deinen Profil-Metriken (z.B. durchschnittliche Likes pro Post) eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, zu ranken. Dazu eignet sich z.B. das Hashtag-Recherche Tool Flick.tech, dass du 7 Tage kostenlos testen kannst.

 

Was sollte ich machen, wenn ich erfolgreich bei Instagram posten möchte? Wie wird mein Instagram erfolgreich? Was muss ich tun, wenn ich eine erfolgreiche Instagram-Seite aufbauen möchte? Was kann ich tun, um mehr Follower zu gewinnen?

Erfolgreich auf Instagram wirst du nur, wenn du konstant, d.h. regelmäßig postest. So baut deine Community eine Bindung zu dir auf, interagiert stärker mit deinen Posts und gibt dem Algorithmus das Signal, deine Inhalte auch weiteren Nutzern vorzuschlagen. Experimentiere zudem, wie im Guide erklärt, mit verschiedenen Post-Formten, Ideen, Veröffentlichungs-Zeiten usw. , um dich stetig zu verbessern.

 

Instagram’s „Impressionen“ – was heißt das?

Als Impressionen bezeichnet Instagram Interaktionen mit deinem Post. D.h. jeder Like, jeder Kommentar, jede Wiedergabe usw. ist eine Impression. So kann ein Nutzer (der einzeln unter „Reichweite“ gezählt wird) auch für mehrere Impressionen sorgen.

 

Was muss ich tun, damit ich Aufmerksamkeit auf Instagram bekommen kann?

Aufmerksamkeit erreichst du auf Instagram mit einem Mix aus optimierter Postings und Formate, treffend gewählter Hashtags und Regelmäßigkeit. Mehr dazu genauer im Instagram Guide.

 

Wie nutze ich am besten die Bildbeschreibung auf Instagram?

Die richtige Bildbeschreibung ist entscheidend für den Erfolg deiner Inhalte auf Instagram. Auch hier verweisen wir auf das ausführliche Kapitel in unserem Instagram Guide.

 

Lohnt es sich, mehrere Instagram-Accounts zu haben?

Wir empfehlen eine strikte Trennung von privater Instagram-Nutzung (z.B. um bei Freunden auf dem Laufenden zu beiben) und deinem professionellen Instagram Profil für deine Kunst. Dadurch weiß‘ der Algorithmus besser, wie er deinen Künstler-Account einordnen soll, und ggf. erscheinst du sogar unter den Account-Empfehlungen anderer Künstler.

 

Was sind sog. Instagram Business Accounts? Was ist ein Business Profil?

Das Instagram Business Profil ist eine andere „Art“ von Instagram-Account, der einige Vorteile zu einem Privataccount hat. Neben Shop-Funktionalität, Zielgruppen-Insights und Werbemöglichkeiten kannst du damit z.B. auch deinen Instagram-Kanal mit deiner Facebook-Seite verbinden. Mittlerweile gibt es auch eine dritte Art, den „Creator“-Account, der sehr ähnlich zum Business-Account ist. Du kannst die Art deines Instagram-Kanals in den Einstellungen ändern.

 

Brauche ich einen Instagram Shop?

Der Instagram-Shop ist eine relativ neue Funktion, um verkäufliche Produkte auf Instagram Posts zu verlinken. Viele Shop-Systeme wie Wordpress, Shopify oder Squarespace haben Erweiterungen, die deinen Websiten-Shop dann automatisch mit deinem Instagram Shop synchronisieren. In zu haben schadet nicht, allerdings zeigen unsere Erfahrungen, dass für Künstler*innen bisher darüber wenige bis fast gar keine Verkäufe erzielt werden.

Fazit

Meiner jahrelangen Erfahrung als Künstlermentor nach sind es auch oft Stellschrauben wie diese, die auf Instagram zwischen Erfolg und Misserfolg entscheiden können. Ich hoffe also, du konntest aus diesem Blogpost einige wertvolle Tipps mitnehmen!​ Hand auf’s Herz: Kanntest du alle Tipps aus diesem Ratgeber? Poste gerne dein Profil in die Kommentare!

P.S.: Teile dieses Blogpost waren ursprünglich Teil unseres Newsletters, in dem ich ca. 1 Mal monatlich aktuelle Tipps rund um Kunstverkauf & Kunstvermarktung veröffentliche. Melde dich hier an, um keine Tipps zu verpassen!